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CD Archiv - Geliebtes Leben, Falkenberg
Falkenberg
Geliebtes Leben

Genre: SingerSongwriter

erschienen: 28.02.2015
im rr-Archiv seit: 19.02.2015

CD der Woche vom: 26.02.2015 - 04.03.2015
zur CD der Woche
Empfohlen von : El Pres & dem rockradio.de-Team
Begründung : Mit diesem Album sind wir als rockradio.de mal wieder ganz up-to-date. Denn mit „Geliebtes Leben“ veröffentlicht FALKENBERG aka Ralf Schmidt bereits das 21. Album - wenn auch in dieser oder jener Solo-, Band- oder Projektkonstellation. Und das seit 1985 - wahrlich kein schlechter Schnitt! Falkenberg ist bekannt für seine messerscharfen Lyrics. Und auch dieser Longplayer hat es mit seinen 12 Songs wieder in sich. Sparsame Klavierinstrumentels wechseln sich mit teilweise richtig bösen Guitarfeeds und die wiederum mit tiefsinnigen Balladen ab. Eine derartig breite Variationsvielfalt findet man im deutschen Sprachgebiet äußerst selten und schon deshalb gehört „Geliebtes Leben“ ohne Wenn und Aber in unsere Rubrik CD der Woche. Am 28. Februar erscheint das Album offiziell und am gleichen Tag wird es auch den Record Release in Bandbesetzung in Ralf´s Heimatstadt Halle im Objekt 5 geben. rockradio.de wiederum wird Falkenberg am Freitag, den 10. April zwischen 12 und 13 Uhr über unsere UKW-Frequenzen 88.4 bzw. 90.7 in Berlin und Umgebung interviewen. Da werden wir Falkenberg mal so richtig auf den musikalischen Zahn zu seinem neuen Album fühlen.
 
Bemerkung zur CD
01 Vom Anfang

02 Geliebtes Leben

03 Fühlst Du Dein Herz

04 Rodeoclown

05 Was Würdest Du Tun

06 Menschensammler

07 Independentfilm

08 Das Lied N8

09 Grandios Gescheitert

10 Deine Tanzenden Vögel

11 Staub

12 Bis Zum Ende
 
Rezension zur CD
GELIEBTES LEBEN


Wenn nur einer sich erinnert ...


Jahre gehen, Perspektiven ändern sich. Was gestern richtig war, muss heute nicht mehr stimmen. Die Dinge bleiben im Fluss. Manchmal halten wir inne und fragen nach dem Sinn. Wofür bin ich eigentlich auf dieser Welt?


Falkenbergs neues Album ist ein ergreifendes Plädoyer für dieses einzige, »geliebte Leben«. Es strahlt auf sensible Art Weisheit aus, Kraft genauso wie Verletzlichkeit. Falkenberg lotet tief. Seine Lieder lassen uns spüren, dass im Glück auch immer schon der Schmerz nistet und dass aus Leid Hoffnung keimt. Er ist weitergegangen, als Künstler gereift. Fast alle Instrumente spielt er selbst – gekonnt, ökonomisch und doch beseelt. Da ist keine Note zu viel. Wenn er sich ans Klavier setzt, glaubt man, ihm am nächsten zu sein. Er meistert den Grat, klingt empfindsam, aber niemals sentimental.


Man kann die Platte als einen Songzyklus oder gar als Konzeptalbum hören. Sie beginnt mit einer zarten Pianoballade, gleichsam die Geburt. Auch das letzte Stück ist ein Instrumental. Wieder setzt das Klavier ein, bald unterstützt von einer Jazzcombo, um schließlich im satten Rocksound zu jubilieren. Es ist ein Blick zurück, fern jeder Wehmut, voller Optimismus. Falkenberg weiß: »Der Tod ist nur ein Moment.« Zwischen »Anfang« und »Ende« breitet er die Erfahrung eines reichen, »geliebten Lebens« aus. Ihm ist ein warmes Album gelungen, zuversichtlich, energiegeladen, ohne Larmoyanz und Häme. Selbst der »Menschensammler«, der Lügner und Blender, wird nicht ans Kreuz genagelt, sondern landet im Kuriositätenkabinett, wo ihm das leiernde Keyboard eine Nase dreht. Die Songs sind kompakt und besitzen dennoch Breitwandformat, sie bleiben von der großen Geste durchdrungen. Es geht um Liebe und Abschied, die Lust am Leben und die Schwere des Augenblicks, Vertrauen, Zweifel, Umkehr, verblassten Ruhm und falsche Götter. Falkenbergs Texte sind assoziativ, sie fordern zum Blick in den Spiegel auf. Anders ist eine bessere Welt nicht zu haben.


Seine Stimme und Attitüde als Sänger verleihen den Gedanken die angemessene Dringlichkeit. Er klingt außerordentlich prägnant, mal metallisch schneidend, dann wieder verwundbar und sanft. Wie sehr sich sein Reflexionswinkel geweitet hat, zeigt »Fühlst du dein Herz«. 1988 ein nationaler Pophit, beginnt der Song ein Vierteljahrhundert später mit einer Rückkopplung. Aus der Verzerrung schält sich eine epische Gitarre, muskulös, klar und souverän. Falkenberg interpretiert das alte Lied mit neuem Wissen. Es fehlen die triumphierenden Höhen der Jugend, vor uns liegt ein weites Land.


Seinen Gipfel erreicht das Album mit »Staub«. Falkenberg verbindet die biblische Metapher des Vergänglichen mit dem Meeresmotiv der Ewigkeit. In diesem Lied fließt alles zusammen: Gewissheit und Sehnsucht, Ankunft und Tod. Es ist eine machtvolle Hymne auf das »geliebte Leben«. Der Song entfaltet eine suggestive Dynamik, lässt die Gefühle strömen, reißt mit. Er bündelt die Stimmung und Haltung einer großartigen Platte, der es wahrlich nicht an Höhepunkten mangelt. Möge sie viele Hörer finden.


Michael Rauhut




Produzent: FALKENBERG
Besetzung: Friede Hentze (dr),
FALKENBERG (alle anderen Instrumente)
Aufgenommen: Mai 2013 - Februar 2015
im THE WHITEROOM und Neis-Tonstudio
von FALKENBERG
Gemischt: im Neis-Tonstudio von FALKENBERG
Veröffentlicht: 28. Februar 2015
Label: mollwerk




Quelle: http://www.falkenberg-musik.de/album-geliebtes-leben
Label : Mollwerk
Vertrieb : Eigenvertrieb

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